Sitzung: 20.06.2022 KT/026/2022
Beschluss: Mehrere Beschlüsse
Sachverhalt:
Die
Stadt Bayreuth plant die Errichtung und den Betrieb eines regionalen Gründer-
und Innovationszentrums (RIZ). Dieses RIZ soll eine direkte Nähe zur
Universität aufweisen und damit auch die erforderliche räumliche Nähe zum
ebenfalls sich noch in der Planungsphase befindlichen Instituts für
Entrepreneurship und Innovation herstellen.
Die
Position des Landkreises im Zuge der vielfältigen koordinierenden
Verfahrensschritte war und ist unmissverständlich: Der regionale Nutzen eines
RIZ ist hoch, insbesondere dann, wenn die regionale Wirtschaftsstruktur
strategisch und im operativen Nutzen mit ins Boot genommen wird.
Deshalb
erachten wir es als positiv, dass im Jahr 2018 das Konzept dahingehend
modifiziert wurde, nicht nur Gründer und junge Unternehmen als Zielgruppe zu
definieren, sondern auch bestehende lokale und regionale Unternehmen in den
strategischen Fokus zu nehmen. Diesen Ansatz begrüßen wir nachdrücklich, weil
hiermit eine strategische Klammer zu unserer klein- und mittelbetrieblichen
Unternehmensstruktur konzeptionell gesetzt wird. Ziel ist der Aufbau eines
sogenannten Innovationsökosystems, das Startups, Unternehmen und Wissenschaft
stärker miteinander vernetzt und auch die Unternehmen bei Innovationsvorhaben
gezielt unterstützt. Deshalb soll neben dem Gründerzentrum eine zusätzliche
Fläche für Innovations- und Kooperationsprojekte entstehen, woraus nachhaltige
Strukturimpulse gesetzt werden.
Das
RIZ wird direkt neben dem Institut für Entrepreneurship und Innovation
(E&I) entstehen. Beide Planungen sind zeitlich voneinander getrennt, da das
E&I als Bestandteil der Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern einer
anderen Zeitplanung unterliegt.
In
jedem Fall bietet sich damit die Chance, das RIZ bedarfsorientiert zu
entwickeln. Der geplante Funktionsumfang des RIZ beinhaltet folgende Flächen:
Flächen für Gründer, Innovationsflächen, Co-Working-Flächen sowie Seminar- und
Workshopräume.
Aktuelle
Fakten
Die
Kostenschätzung der „großen Lösung“ des RIZ (Nutfläche 2.500qm) beläuft sich
aktuell auf ca. 25 Millionen Euro. Davon können voraussichtlich 7,5 Millionen
bezuschusst werden. Je nach Beteiligung des Landkreises Bayreuth ist mit einer
Belastung von ca. 300.000,00 – 680.000,00 Euro jährlich zu rechnen.
Vorteile
des RIZ für die Region Bayreuth
• Landkreis
Bayreuth liegt bayernweit auf dem letzten Platz bei der Steuerkraft ->
Wachstumsdynamik muss im Hinblick auf zukunftsweisende Branchen verbessert
werden
• Zukunftsinvestition
• Ansiedlung
von Jungunternehmern in den Landkreiskommunen
• Wertschöpfung
durch Durchführung von Vorträgen, Kongressen und Netzwerkveranstaltungen im
Landkreis
• Etablierte
Unternehmen profitieren von der Innovation der Start-ups; Start-ups profitieren
von den Erfahrungen und Innovationen der etablierten Unternehmen
• Zukunftsfähigkeit
des Wirtschaftsstandortes in Stadt und Landkreis wird gesichert
• Mehr
Gründungswillige werden die Karriereoption eines eigenen Unternehmens wählen
und perspektivisch in der Region bleiben
• Definiertes
Ziel des Landkreises Bayreuth: Gründerregion
• Möglichkeit
eines dezentralen Standortes bzw. einer Außenstelle im Landkreis mit weiteren
Begegnungsflächen, Erholungsraum, Experimentierflächen (für Handwerk etc.)
Risiken
für den Landkreis Bayreuth
• Hohe
Investitionskosten neben den vielen weiteren Investitionen
• Betriebskosten
als laufende Belastung des Haushalts
• Standort
des RIZ ist in der Stadt Bayreuth
• Gründer
zieht es nach der Zeit im Gründerzentrum in die Heimat, andere Regionen oder in
Großstädte
Vorgehensweise
des Landkreises
Aufgrund
der Chancen des RIZ wäre eine Beteiligung des RIZ an den Betriebs- und
Investitionskosten von Seiten des Landkreises Bayreuth zu begrüßen.
Beteiligungsvorschlag:
„Beteiligung
25 Prozent (inklusive Deckelung der Kosten) an den Investitionskosten und 50
Prozent an den Betriebskosten“
Der
Landkreis beteiligt mit 25 Prozent an den Investitionskosten (jedoch mit einer
Deckelung der Investitionskosten auf 4,5 Millionen Euro) und 50 Prozent an den
Betriebskosten unter folgenden Voraussetzungen:
-
Perspektivisch muss es eine
Außenstelle/mehrere kleine Außenstellen des RIZ im Landkreis Bayreuth geben
-
Wichtig für die dezentrale Wirkung in die
Region: Es muss eine festgesetzte Mindestanzahl an
Vorträgen/Netzwerkveranstaltungen/Kongressen im Landkreis Bayreuth stattfinden (z.B.
Start-up-Show durch den Landkreis, Unternehmensbesichtigungen)
-
Es muss eine Strategie „nach dem RIZ“
entwickelt werden. Diese Strategie muss folgende Komponenten enthalten:
o
Fachkräfteakquise
o
Unterstützung bei der Standortsuche bzw.
bei der Suche nach einer geeigneten (Gewerbe-)Fläche
o
Regionalmarketing
o
„Welcomeservice 2.0“ für die
Jungunternehmer
-
Mitspracherecht:
o
25 Prozent Mitspracherecht bezüglich des
Investitionsvorhabens RIZ am Standort der Universität Bayreuth
o
50 Prozent Mitspracherecht bei Personalentscheidungen
und Vetorecht bezüglich strategischer Ausrichtung und beim laufenden Betrieb
Wir
erachten das RIZ aktuell als sinnvoll für die Region und begrüßen das Projekt.
Beschlussvorschlag für den
Kreistag:
Unter
folgenden Voraussetzungen
-
Perspektivisch muss es eine
Außenstelle/mehrere kleine Außenstellen des RIZ im Landkreis Bayreuth geben
-
Wichtig für die dezentrale Wirkung in die
Region: Es muss eine festgesetzte Mindestanzahl an
Vorträgen/Netzwerkveranstaltungen/Kongressen im Landkreis Bayreuth stattfinden
(z.B. Start-up-Show durch den Landkreis, Unternehmensbesichtigungen)
-
Es muss eine Strategie „nach dem RIZ“
entwickelt werden. Diese Strategie muss folgende Komponenten enthalten:
o
Fachkräfteakquise
o
Unterstützung bei der Standortsuche bzw.
bei der Suche nach einer geeigneten (Gewerbe-)Fläche
o
Regionalmarketing
o
„Welcomeservice 2.0“ für die
Jungunternehmer
-
Mitspracherecht:
o
25 Prozent Mitspracherecht bezüglich des
Investitionsvorhabens RIZ am Standort der Universität Bayreuth
beteiligt
sich der Landkreis Bayreuth mit 25 Prozent, höchstens jedoch mit 4,5 Millionen
Euro an den Investitionskosten des RIZ. An den Betriebskosten beteiligt sich
der Landkreis Bayreuth mit 50 Prozent.