HaLT-Projekt
Das Suchtpräventionsprojekt „Hart am Limit“ wird seit Dezember 2009 in Bayreuth unter Federführung des Fachbereichs Gesundheitswesen umgesetzt. „Hart am Limit“ = HaLT ist ein Projekt, das auf den seit mehr als 10 Jahren beobachteten Trend des Rauschtrinkens bei Jugendlichen reagiert. Entgegen dem Bild, das in den Medien vermittelt wird, trinken Jugendliche heute insgesamt weniger Alkohol als frühere Generationen. Allerdings wird jetzt in einer anderen Form Alkohol konsumiert – früher und hochprozentiger, was zu einer besonderen Gefährdung der Alkohol konsumierenden Jugendlichen geführt hat und sich in den hohen Zahlen der Krankenhausbehandlungen zeigt.
HaLT wurde im Präventionszentrum „Villa Schöpflin“ in Baden-Württemberg entwickelt und als Bundesmodellprojekt wissenschaftlich auf seine Wirksamkeit untersucht. In Bayern wird das Suchtpräventionsprojekt seit 2008 vom Staatsministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Landratsamt Bayreuth wurde 2009 als 29. bayerischer HaLT-Standort zertifiziert.
HaLT umfasst zwei zentrale Bausteine:
- Der reaktive Baustein richtet sich an Jugendliche, die riskant Alkohol konsumieren und deswegen stationär in einer Klinik behandelt werden mussten. Diese Jugendlichen und deren Eltern erhalten zeitnah, in der Regel noch vor Entlassung aus der Klinik ein Hilfs- und Beratungsangebot. Die betroffenen Jugendlichen werden darüber hinaus zu einem sog. Risikocheck eingeladen. Bei dieser ganztägigen Veranstaltung wird in einer kleinen Gruppe der riskante Umgang mit Alkohol reflektiert, Informationen vermittelt und Wege zu einem angemessenen Umgang mit Alkohol erarbeitet
- Der proaktive Baustein des HaLT-Projekts richtet sich an Erwachsene in ihrer Gesamtheit und hat die Beachtung und Durchsetzung des Jugendschutzes zum Ziel. Insbesondere Vertreter von Kommunen, Vereinen, Verbänden und allen Personen, die in der Jugendarbeit tätig sind, sollen in ihrer Vorbildfunktion gestärkt werden. Durch Vernetzung präventiver Maßnahmen soll insgesamt eine „Kultur des Hinsehens“ auf kommunaler Ebene geschaffen werden.
Im Landkreis Bayreuth werden aktuell nur Maßnahmen nach dem reaktiven Baustein angeboten.