15.06.2021

Neustart des Tourismus im Fichtelgebirge

Landrat Florian Wiedemann informierte gestern in Fichtelberg die Öffentlichkeit über den Re-Start nach fast achtmonatigem Stillstand.

Die Mitarbeiter der Tourismuszentrale Fichtelgebirge konnten die vergangenen Monate nutzen, sowohl interne Prozesse im Bereich digitale Information zu verbessern als auch gezielte Werbemaßnahmen vorzubereiten. Dabei war und ist von allen Beteiligten, von Anbietern und Organisatoren, Agilität und Flexibilität gefordert. Gut vorbereitet wünschen sich nun alle eine gute Saison mit zahlreichen zufriedenen Gästen.

Die Corona-Pandemie hat den Informationsfluss beschleunigt
Durch Unvorhersagbarkeit und permanenten Wandel an Regelungen ist der Informationsbedarf sowohl beim Anbieter als auch beim Gast angestiegen. Immer schneller müssen Informationen beim Gast und beim Gastgeber ankommen. Die 650 Gastgeber und 600 gastronomische Betriebe wurden in der Vergangenheit regelmäßig über unseren Newsletter informiert. Während der Großteil der gewerblichen Betriebe über den Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, die IHKs oder über die Landkreise gut versorgt wurden, waren insbesondere, die kleineren Vermieter hier deutlich mehr auf die Tourismuszentrale angewiesen. Um zukünftig die Infos noch schneller weitergeben zu können, werden weitere Kanäle über Social Media in Betracht gezogen.

Webseiten-Relaunch: neue Datenbank und Regionsmodul auf www.fichtelgebirge.bayern
Die Website der Tourismuszentrale wurde in der Datenstruktur komplett neu aufgesetzt und klarer. Die neue Datenstruktur folgt weitestgehend den Vorgaben von schema.org. Das ist ein weltweit gültiger Datenstandard, der von unterschiedlichen Drittseiten automatisch, sofern Freigaben erlaubt sind, gelesen werden kann. So können Vermieterdaten oder Tourendaten auf weitere Webseiten gelangen. Dies gilt es zu nutzen und noch weiter auszubauen.
Zusätzlich steht auch ein Regionsmodul zu Verfügung, das den einzelnen Orten die gewünschten Daten per Filterlink auf ihre Webseite ausspielt. Somit profitiert jeder individuell von der Datenvielfalt des anderen ohne diese Daten selbst pflegen zu müssen. Von Vorteil ist der Filterlink für die Kommunen, da alle Daten auf einem digitalen Ortsplan ausgespielt werden und auch kommunale Inhalte selbst eingepflegt werden können.

Gedrucktes Infomaterial
Trotz bester digitaler Versorgung, ist die Nachfrage nach Printmedien so groß wie noch nie. Ob und wie das anhält, lässt sich schwer vorhersagen. Fakt ist: die TZ ist vorbereitet und hat das Printmaterial zu den Themen Wandern und Rad, auch Rennrad, Direktvermarkter, Camping- und Wohnmobil sowie Familien auf dem aktuellen Stand. Das Gastgeberverzeichnis für 2022 geht jetzt in die Planung und wird im November 2021 erscheinen.

Qualität digital und analog – wichtiger denn je
Das Leitbild des Fichtelgebirges umfasst zwei große Querschnittsthemen: die Digitalisierung und die Qualität. Beides war bereits vor der Corona-Pandemie im Fokus – wurde doch schon immer großen Wert auf die Sterneklassifizierung gelegt oder auch auf die Online-Buchbarkeit. Die Weiterentwicklung von Digitalisierung und Qualität des Angebotes erfordert weitere Aufmerksamkeit. Dort wo beides, Digitalisierung und Qualität, zusammentreffen, entwickelt sich der Prozess der „Qualitätsregion Wandern“. Der FGV, der Naturpark und die TZ Fichtelgebirge arbeiten gemeinsam an dem Ziel, zur Qualitätswanderregion erhoben zu werden. Dabei wird die komplette Wanderinfrastruktur auf den Prüfstand gestellt. Es werden Wege erfasst und bewertet, geeignete Wege zertifiziert, Anbieter von Unterkünften und Personal in den Tourist-Infos geschult und geprüft und die gemeinsame Nutzung der Wegeinfrastruktur geregelt. Denn neben den Wanderern, gibt es auch noch Radfahrer, Mountainbiker (MTB) oder auch Reiter und einfach nur Spaziergänger auf den Wegen. Dieser Prozess wird auch abgestimmt mit dem Pilotprojekt des Naturparkes Fichtelgebirge und des Naturparkes Steinwald zum Thema Besucherlenkungskonzept Wandern, MTB und Trekkingplätze. Wir dürfen hierbei alle Kommunen und Betriebe aufrufen, sich an dem Prozess zu beteiligen. Denn die Nutzung unserer Infrastruktur in der Natur ist das Hauptbetätigungsfeld unserer Urlauber und dort geben sie auch das meiste Geld aus.

DwiF-Zahlen – touristische Umsätze
Alle drei Jahre beauftragt die TZ in Zusammenarbeit mit dem TV Franken das dwif-Institut zur Erhebung des touristischen Umsatzes im Fichtelgebirge. Dabei werden existente Statistiken erhoben, Befragungen durchgeführt und Daten trendextrapoliert. Das Fichtelgebirge weist demnach einen gesamten Umsatz von 609,7 Millionen Euro auf. Dabei sind Übernachtungsgäste und Camping sowie Tagesausflügler einbezogen. Es wird von 14,7 Millionen Tagesausflüglern im Jahr ausgegangen, die im Schnitt 26,70 Euro pro Person ausgeben. Beim gewerblichen Übernachtungsgast sind es sogar 134,20 Euro pro Person. In den Summen sind immer alle Ausgaben enthalten. Also nicht nur die Übernachtung, sondern auch die Einkehr, der Imbiss der Eintritt oder das Tanken. Seit der letzten Erhebung 2017 sind die Umsätze von 590,8 Millionen auf 609,7 Millionen Euro gestiegen. Der hohe Umsatzanteil an Tagesausflüglern zeigt, wie wichtig auch die regionale Bewerbung unseres Angebots ist. Diese Erkenntnis soll auch unsere Betriebe und auch die Kommunen des Fichtelgebirges animieren, für ihr Produkt zugeschnittene Werbebotschaften zu senden. Auch hier bietet die TZ schon seit Jahren Unterstützung, die in den nächsten Monaten noch ausgebaut werden wird.

Digitaler Performance-Check
Durch gute Kontakte der TZ zu den Kollegen des TV Ostbayern konnten wir an einer Untersuchung teilnehmen, die alle Vermieter auf ihre digitale Erscheinung im Netz oder in den sozialen Medien überprüft. Dazu hat das Institut Centouris an der Universität Passau unsere Vermieter in einem digitalen Performance-Check geprüft. Dabei wurden Themen wie Webauftritt, googlemybusiness Einträge (GMB) oder auch die Nutzung sozialer Medien aus der Sicht eines Gastes angesehen. Die Tourismuszentrale Fichtelgebirge kann mit den Ergebnissen in die individuelle Beratung der Betriebe gehen und proaktiv Mithilfe sowie ein individuelles Coaching anbieten. Damit schaffen wir es, unsere Betriebe als Bestandteil des gesamten digitalen Fichtelgebirges auf ein nächstes Level zu heben.

Online-Buchbarkeit von kleinen Erlebnissen
Beförderung oder Übernachtungen können schon seit Jahren leicht online gebucht werden. Damit das Urlaubsergebnis aber komplett wird, müssen nun noch die kleinen Erlebnisse (Museen, Kletterwald, Führungen o.ä.) online buchbar gemacht werden. Dabei geht es vor allem um die sinnvolle und gute Darstellung und leichte Zugänglichkeit der vielschichtigen Angebote.

Die Tourismuszentrale Fichtelgebirge ist bestens aufgestellt, um die Betriebe in den touristischen Re-Start professionell zu begleiten, so das Resümee von Landrat Wiedemann.

Foto: Ferdinand Reb, Geschäftsführer der Tourismuszentrale Fichtelgebirge, und Landrat Florian Wiedemann.

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