01.03.2018

Landrat besucht Freizeitmesse in Nürnberg

Hotelfachschule Pegnitz erstmals dabei

Der Papst hat eine „Schweizer Garde“, Landtags-Präsidentin Barbara Stamm wurde bei der Eröffnung der Freizeit-Messe in Nürnberg von einer „Fränkische Schweiz-Garde“ begleitet, dargestellt von Rittern, die für die Ausstellung zum 30-jährigen Krieg im Fränkische Schweiz-Museum warben. Landrat Hermann Hübner nützte die Gelegenheit, um über neue Trends im Fremdenverkehr zu informieren.

Die Entwicklung des Tourismus in der Fränkischen Schweiz und im Fichtelgebirge verläuft überaus positiv. Die Zahl der Gästeankünfte legte rund um den Ochsenkopf in den vergangenen zehn Jahren um 22,8 Prozent zu, im Land der Burgen, Höhlen und Mühlen sogar um gut 30 Prozent. Die Zahl der Übernachtungen stieg im nördliche Gebiet um 9,2, entlang von Wiesent und Püttlach sogar um 23,5 Prozent. Absolut verzeichnete so das Fichtelgebirge im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Übernachtungen, die Fränkische Schweiz gut eine Million. Dazu kommen alljährlich zusammengerechnet knapp 20 Millionen Tagesgäste. Mit einem jährlichen Umsatz von einer Dreiviertel Milliarde Euro ist der Fremdenverkehr somit ein Hauptwirtschaftszweig in der Region.

Trotzdem müsse man den neuen Trends gerecht werden, so der Landkreischef. Für das Fichtelgebirge wurde deshalb ein Handlungskonzept zur Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur in Auftrag gegeben, das gegenwärtig schon Projekte im Wert von rund 38 Millionen Euro umfasst, vom Baumwipfelpfad in Mehlmeisel bis zur Modernisierung der Seilschwebebahnen am Ochsenkopf.

Für die Fränkische Schweiz stehen die Kulinarik, die Bierkultur sowie das Klettern, das Wandern und das Mountainbiken als Leitthemen im Mittelpunkt. Oberstes Ziel ist dabei, die Felsenlandschaft als ganzjähriges Urlaubsziel zu entwickeln. Während das Fichtelgebirge nicht nur wegen der Wintersportler derzeit nahezu ausgebucht ist, herrsche  zwischen Betzenstein und Hollfeld noch Nachholbedarf.

Ganz oben auf der Agenda stehen neue Infozentren zu Themenwelten, die digitale Kooperation bei der Gästeinformation, die Entwicklung von Leitprodukten in den Urlaubswelten „Genuss“ und „Draußen unterwegs“, die Schaffung eines Zertifikats „Partner der Fränkischen Schweiz“, die Ausweisung eines Fränkische Schweiz-Rundwanderwegs sowie Umsetzungs- und Produktwerkstätten in den einzelnen Gemeinden. Generell gelte es, dem Trend zum Kurzurlaub gerecht zu werden sowie dem drohenden Billig-Image mit Qualitäts- und Premiumangeboten entgegenzuwirken.

Im Bemühen, Synergieeffekte zu nützen, war beim Messeauftritt in Nürnberg erstmals die Hotelfachschule Pegnitz mit von der Partie, die für die Gäste Häppchen von der geräucherten Lachsforelle sowie schwarzgeräucherten Landschinken, krossen Schweinebauch und gefüllte Zucchini anbot. Damit sollte nicht nur den Ehrengästen wie Barbara Stamm der hohe gastronomische Standard des Genuss-Schlaraffenlands unter Beweis gestellt werden, bei einem gleichzeitigen Hinweis auf die hervorragenden Ausbildungsangebote für den Nachwuchs.

Das „essbare Fichtelgebirge“ wirbt bereits seit Jahren mit großem Erfolg auf dieser Schiene, mit dem Vorteil, dass hier zahlreiche Betriebe innovative Angebote entwickeln, aber auch größere Hotels für Reisegruppen zur Verfügung stehen. Auf großes Interesse stießen am Messestand zwei historische Motorräder, die auf die bevorstehende Erweiterung des Oldtimermuseums in Fichtelberg hinwiesen. (Text und Bilder: Richard Reinl)

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