07.09.2021

Die Walnuss: mächtiger Baum, harte Frucht, gesunder Kern

Sonderausstellung im Freilandmuseum Grassemann bis Ende März 2022

Am 3. September wurde in der Naturpark-Infostelle Freilandmuseum Grassemann die Sonderausstellung "Der Walnussbaum - ein Weltenbummler kommt bis ins Fichtelgebirge" von Friedhelm Haun, dem ehemaligen Kreisfachberater für Gartenbau und Landespflege des Landkreises Kulmbach, eröffnet.

Nachdem die Eiszeit die Walnuss bei uns verdrängt hatte, kam sie aus Asien wieder nach Mitteleuropa. In Persien wurden schon seit erdenklichen Zeiten Walnüsse genutzt Alexander der Große brachte die Walnuss in den Mittelmeerraum, mit den Römern kam sie über die Alpen. Karl der Große ordnete an, im ganzen Reich Walnüsse anzubauen.

In Deutschland ist die Walnuss heute ein in den Ortschaften beliebter Haus- Hof und Parkbaum, ist aber auch in der Flur als Einzelbaum und in Streuobstbeständen anzutreffen. Als Hausbaum spendet die Walnuss Schatten und nahrhafte Schalenfrüchte. Die ausströmenden ätherischen Öle vertreiben lästige Insekten.

Als sogenannter „Klimabaum“ verträgt die Walnuss relativ viel Wärme und vor allem Trockenheit. Hinsichtlich des Nährstoffbedarfs ist sie genügsam und gedeiht auch auf steinigen Böden; Staunässe meidet sie.

Kommt der Herbst, rücken die Nüsse ins Interesse: Die harten Früchte mit dem wohlschmeckenden und gesunden Kern sind sehr beliebt. Dabei unterscheidet sich die Walnuss vom üblichen Kern- und Steinobst, weil sie nicht zu den Rosengewächsen gehört.
Übers Jahr fallen dann eher die oftmals größten Bäume in der Streuobstwiese auf, die mit Ihrem dunkelgrünen ledrigen Laub herausstechen.

Bis auf eine Höhe von 600 Metern kann man die Walnuss gut kultivieren. In den hohen Lagen des Fichtelgebirges ist es dem Walnussbaum allerdings weitgehend zu kalt, besonders wenn man Nüsse erwartet. Aber es gibt vereinzelt auch hier fruchttragende Walnussbäume. Die Flanken der Berge dagegen sind als Standorte gut geeignet.

Für einen Walnussbaum ist ein Standraum von 200 Quadratmetern einzukalkulieren und es müssen Abstände zu anderen Bäumen und auch zu Gebäuden und Nachbarn beachtet werden. Zum Glück gibt es zu den ausladenden Sämlingen, die üblich sind, auch schwächer wachsende Veredelungen, die dann mal kaum größer werden als ein Apfelhochstamm.
Man kann die Bäume auch regelmäßig und dabei nur kleine Schnittwunden verursachend, schneiden, am besten im Früh- bis Hochsommer, und so den Baum im Garten in Form halten. Dabei muss man daran denken, dass die Blüten immer ganz außen sind.

Bei den Sämlingen muss man schon einige Jahre auf die Nüsse warten, schneller geht es mit Veredelungen, die auch immer gute Früchte tregen. Es gibt verschiedene Sorten zur Auswahl, so dass es möglich ist, an etlichen Standorten Nüsse zu kultivieren. Walnüsse sind herrliche Landschaftsbäume, die auch noch für die menschliche Gesundheit hochwertige Schalenfrüchte liefern.

Am 5. November um 18 Uhr hält Friedhelm Haun in der Naturpark-Infostelle Freilandmuseum Grassemann einen Vortrag über die Walnuss, Beratungsgespräche zur Walnuss bietet er am 9. Oktober sowie am 6. November, jeweils von 11 bis 16 Uhr hier an. Ein weiterer Beratungstermin folgt im März 2022.

Weitere Informationen gibt es beim Naturpark Fichtelgebirge unter der Telefonnummer 09232 80439.

Das Foto zeigt die Teilnehmer der Ausstellungseröffnung unter dem Walnussbaum auf dem Gelände der Naturpark-Infostelle Freilandmuseum Grassemann:
Links des Baums der Warmensteinacher Bürgermeister Axel Herrmann, links neben ihm Kreisrat Günter Pöllmann. Rechts des Baums Friedhelm Haun und ganz rechts der ehemalige Geschäftsführer des Naturparks Fichtelgebirge Christian Kreipe. Vorne Gebietsbetreuerin Stefanie Jessolat und Rangerin Isabell Niclas vom Naturpark Fichtelgebirge.

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