Der Landkreis Bayreuth kann seine aufsuchende Seniorenberatung auch in den kommenden Jahren verlässlich weiterführen: Die „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ fördert das Angebot in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 150.000 Euro – also 50.000 Euro pro Jahr.
„Diese großzügige Unterstützung ist ein ganz starkes Signal. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels im Landkreis Bayreuth ist die aufsuchende Seniorenberatung wichtiger denn je. Sie ermöglicht vielen älteren Menschen, die sonst von Beratungs- und Unterstützungsleistungen ausgeschlossen wären, eine echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dafür bin ich der ‚Hans und Emma Nützel Altenstiftung‘ von Herzen dankbar“, betont Landrat Florian Wiedemann, der den Landkreis Bayreuth durch finanziell schwierige Zeiten lenken muss und sich daher besonders dankbar zeigt.
Warum aufsuchende Seniorenberatung?
Viele ältere Menschen können bestehende Beratungsangebote aus unterschiedlichen Gründen nicht nutzen – sei es aufgrund von Mobilitätseinschränkungen, finanziellen Belastungen oder organisatorischen Hürden. Die aufsuchende Beratung schafft hier Abhilfe: Sie ist niedrigschwellig und orientiert sich unmittelbar am Alltag der Seniorinnen und Senioren.
Das Ziel dabei: ein gelungener Alltag. Dabei werden die individuellen Ressourcen und Problemlagen ebenso berücksichtigt wie das familiäre und soziale Umfeld oder die vorhandenen Angebote vor Ort.
Breites Themenspektrum – steigende Nachfrage
Seit ihrem Start im Jahr 2021 wurden 342 Beratungsfälle bearbeitet, hinzu kommen eine Vielzahl telefonischer Beratungsgespräche. Die tatsächliche Zahl der Ratsuchenden liegt deutlich höher, da häufig auch Angehörige und weitere Bezugspersonen einbezogen werden. Und die Nachfrage wächst: Allein im Jahr 2024 gab es 85 neue Beratungsfälle, hinzu kommen viele längerfristige Begleitungen über mehrere Jahre. In der Mehrzahl der Fälle ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Trägern und Einrichtungen erforderlich.
Die Themen sind vielfältig und reichen von häuslicher Versorgung, Pflege und Beantragung von Leistungen über Wohnungsangelegenheiten, finanzielle Schwierigkeiten oder Fragen zur gesetzlichen Betreuung bis hin zu sensiblen Bereichen wie Verwahrlosung, Sucht, häusliche Gewalt oder psychosoziale Krisen. Auch präventive Hausbesuche gehören zum Aufgabenspektrum.
Die aufsuchende Seniorenberatung richtet sich an alle Seniorinnen und Senioren im Landkreis Bayreuth, ebenso wie an Angehörige und weitere Bezugspersonen. Mit der Förderung durch die „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ ist nun gesichert, dass dieses wichtige Angebot auch in den kommenden Jahren bestehen bleibt. Übrigens: Die Stiftung finanziert auch das Seniorenschulungsprojekt „Digitalcoach“ bereits im zweiten Jahr in Summe mit bis zu 20.000 Euro.
30.000 Euro für das Bürgerbus-Projekt
Doch nicht nur in der aufsuchenden Seniorenberatung, sondern auch im Bereich der Mobilität setzt sich die „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ ein, um das Leben der Seniorinnen und Senioren komfortabler zu gestalten. So förderte die Stiftung das Projekt Bürgerbus für 2024 und 2025 mit je 15.000 Euro. Das Bürgerbus-System besteht bereits seit den 1980er-Jahren und zählt derzeit mehr als 40 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer, welche die Mobilität der auf dem Land lebenden Seniorinnen und Senioren sicherstellen. „Hier sind wir bemüht, das Fahrplanangebot kontinuierlich an den Bedarf anzupassen und, wo möglich und sinnvoll, auch auszuweiten. Insofern ist die Förderung für uns ein großer Segen“, betont Landrat Florian Wiedemann.
Für Steffen Rump, Vorstandsmitglied der „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ und Geschäftsführer der Motor-Nützel GmbH, ist das Engagement eine Herzenssache: „Beratungs-, Dienstleistungs- und Schulungsangebote für Senioren werden heute und in Zukunft immer wichtiger. Die Stiftung wurde von unserer ehemaligen Firmeninhaberin Emma Nützel 1981 in weiser Voraussicht gegründet, um alte und invalide Einwohner der Stadt Bayreuth und ihrer nächsten Umgebung zu unterstützen. Daher freut es uns, dass wir im Rahmen der satzungsgegebenen Möglichkeiten unsere Förderung der Seniorenarbeit nun auch auf den Landkreis Bayreuth erweitern können.“ Motor-Nützel als regional verwurzeltes Unternehmen übernehme gerne seit vielen Jahren eine zusätzliche soziale Verantwortung. Rump: „Der Dank für den Ausbau unserer Unterstützung gebührt letztendlich den Kunden und Mitarbeitern unseres Unternehmens, deren Vertrauen und Beitrag das Fundament hierfür gelegt haben. Unter der ‚Alleingesellschafterin Hans und Emma Nützel Altenstiftung‘ werden sämtliche Erträge unserer Betriebe entweder neu investiert, an die Belegschaft ausgeschüttet oder für den gemeinnützigen Stiftungszweck verwendet. Und ich denke, dass wir als Motor-Nützel Team zu Anlässen wie diesen auch ein wenig stolz auf dieses Alleinstellungsmerkmal und den karitativen Zusatznutzen unserer Arbeit sein dürfen.“
Auf dem Foto (von links): Stefanie Hirschmann (Seniorenberaterin), Lisa Weltz (Geschäftsbereichsleiterin Regionale Entwicklungsagentur, Verkehrswesen, Soziale Angelegenheiten), Simon Henche (Seniorenberater), Andrea Weydenhammer (Fachbereichsleiterin Soziale Hilfen, Grundsicherung, Senioren), Steffen Rump (Vorstandsmitglied der „Hans und Emma Nützel Altenstiftung“ und Geschäftsführer der Motor-Nützel GmbH), Landrat Florian Wiedemann, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (ebenso Stiftungsvorsitzender), Sebastian Norck (Leiter der Regionalen Entwicklungsagentur), Karl-Heinz Probst (Bürgerbusfahrer), Heiko Sucker und Carmen Hahn (beide Projektmanager Bürgerbus).