Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Weihnachten ist kein Zeitpunkt und keine Jahreszeit, sondern eine Gefühlslage, Frieden und Wohlwollen in seinem Herzen zu behalten, freigiebig mit Barmherzigkeit zu sein, das heißt, den wahren Geist von Weihnachten in sich zu tragen.“ Dieses Zitat von Calvin Coolidge, dem 30. Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist in einer Zeit beispielloser Vielfalt in unserer Gesellschaft wichtiger denn je. Ein Gedanke, der in einer Zeit der erschütterten Weltordnung, in einer Zeit der immer brutaler geführten Angriffskriege ziemlich schwer verdaulich ist und Angst zum berechtigten Begleiter für uns Menschen wird.
Wir müssen Ängste ernst nehmen, das heißt aber nicht, dass wir ihnen folgen sollen. Mit angstgeweiteten Augen werden wir Lösungswege nur schwer erkennen, wir werden eher klein und mutlos. Die Botschaft „Fürchtet euch nicht“ dürfen wir als Aufforderung verstehen, unseren Werten, unseren Kräften und auch unserem demokratischen Miteinander zu vertrauen.
Eine menschliche Gesellschaft braucht die tägliche Achtung voreinander und das tägliche Achtgeben aufeinander.
Viele von uns können auf ein gutes Jahr zurückblicken: Auf Wünsche, die in Erfüllung gegangen sind; auf Anstrengungen, die sich gelohnt haben. Für manche von uns ist der Rückblick aber auch mit schmerzlichen Erinnerungen verbunden: an den Verlust lieber Menschen, an Schicksalsschläge oder an Hoffnungen, die unerfüllt geblieben sind. Allen, die Weihnachten nicht unbeschwert feiern können, wünsche ich von Herzen Kraft und Zuversicht.
In der zukunftsfähigen Entwicklung unseres Landkreises sind wir im demokratischen Miteinander in diesem Jahr wieder ein Stück vorwärts gekommen. Nach jahrelanger Sanierung kann die Johannes-Kepler-Realschule ihren Schulbetrieb in eine gute Zukunft führen. Die Einweihung des MINT-Gebäudes an der Gesamtschule Hollfeld vor wenigen Tagen sei ebenso erwähnt, wie die Eröffnung des Kinderlandes an der Therme Obernsees und der Abschluss zahlreicher Straßenbaumaßnahmen.
Mein herzlicher Dank gilt den Mitgliedern der Entscheidungsgremien ebenso wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meines Hauses. Mit Respekt vor dem Geschaffenen, mit Optimismus und Gottvertrauen habe ich gerne meine Kraft eingebracht und mich für nachhaltige und kreative Lösungen eingesetzt.
Ein herzliches Wort des Dankes auch allen, die sich zum Wohle unseres Landkreises und seiner Bürgerschaft tatkräftig und selbstlos eingesetzt haben, sei es in unseren Gemeinden, den Kirchen, den caritativen und gemeinnützigen Verbänden sowie unseren zahlreichen Vereinen. Menschen, die sich im Ehrenamt einbringen, stehen für einen Dreiklang, der in unserem gesellschaftlichen Miteinander unverzichtbar ist. Sie knüpfen Verbindungen, sie fördern Verständnis, und, ganz wichtig: Sie übernehmen Verantwortung.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Heilige Schrift erzählt davon, dass sich im Weihnachtsgeschehen die Menschenfreundlichkeit Gottes zeigt. Es ist schön, von dieser Menschenfreundlichkeit umfangen zu werden. Aber noch schöner ist es, diese selbst zu leben und in unsere Welt hinein zu tragen.
Mit dieser leisen Ermutigung wünsche ich uns allen, dass wir ein frohes und gesegnetes Weihnachten feiern können und miteinander in ein gutes neues Jahr gehen.
Ihr
Florian Wiedemann
Landrat