Am Donnerstagabend fand der 2. Wirtschaftsempfang der Stadt und des Landkreises Bayreuth statt – und das vor einer außergewöhnlichen Kulisse. Rund 80 Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region kamen zusammen, um sich über das Schwerpunktthema „Generationenübergreifendes Arbeiten und Kultur des Miteinanders in Betrieben“ auszutauschen. Die Veranstaltung wurde in der Ochsenkopfregion im Fichtelgebirge ausgerichtet und bot damit eine einzigartige Kombination aus Naturschönheit und moderner Tagungskultur.
Landrat Florian Wiedemann wurde gleich zu Beginn deutlich: „Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, diesen Standort weiter zu stärken, indem wir in die Zukunft investieren – sei es in die Digitalisierung, die Bildung oder die Fach-kräftesicherung.“ Innovationen seien dabei der Motor jeder wirtschaftlichen Entwick-lung. Wiedemann: „Der Landkreis Bayreuth kann auf eine Vielzahl innovativer Projekte verweisen, die sowohl von kleinen und mittelständischen Unternehmen als auch von größeren Industrieunternehmen vorangetrieben werden. Insbesondere im Bereich der grünen Technologien und der nachhaltigen Produktion sehen wir derzeit viele spannende Entwicklungen.“ Natürlich verwies der Bayreuther Landrat auch auf das Leuchtturmprojekt „Erneuerung der Ochsenkopf-Seilbahnen“, welches noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger hob die Vorzüge der Stadt Bayreuth hervor und sprach von einer Strahlkraft für die gesamte Region: „Wir haben uns in Bayreuth in den vergangenen Jahrzehnten zu einem starken und viel beachteten Forschungs- und Wissenschaftsstandort entwickelt, was schon mal ein wichtiger Eckpfeiler für eine florierende Wirtschaft ist. Nun geht es darum, als gesamte Region Anreize für Gründerinnen und Gründer zu setzen und zu zeigen, dass aus der Region Bayreuth heraus innovative Ideen entstehen können.“
Am Beispiel der Innovationslabore, welche aktuell unter der Regie der Universität Bayreuth ihre praktische Arbeit aufnehmen, erläuterte Oberbürgermeister Ebersberger konkrete Umsetzungen im Sinne der Vernetzung von regionalen Unternehmen mit Wissenschaft und Innovation. Im Ergebnis muss eine Stärkung der regionalen Wirtschaftskraft entstehen, welche als wesentlichen Baustein auch das noch in Diskussion befindliche „Regionale Gründer- und Innovationszentrum“ benötigt. Hier sei eine enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Bayreuth von enormer Bedeutung, aber auch die Unterstützung durch die regionale Wirtschaft fordert der Oberbürgermeister ein. „Neben handfesten Standortfaktoren spielen jedoch zunehmend Fachkräftegewinnung in Verbindung mit der Generationenfrage eine Rolle“, so Ebersberger, womit er dann auch zum Thema des spannenden Vortrages von Simon Schnetzer überleitete.
Austausch in entspannter Atmosphäre
Die Wahl der Location unterstrich den besonderen Charakter des Wirtschaftsempfangs. Zu Beginn des Nachmittags genossen die Teilnehmer eine kostenlose Seilbahnfahrt auf den Ochsenkopf, einen der höchsten Gipfel Nordbayerns. Die beeindruckende Aussicht und die frische Bergluft boten eine willkommene Gelegenheit zum lockeren Austausch in entspannter Atmosphäre. Im Anschluss daran begab sich die Gruppe in das hochmoderne BLSV-Sportcamp, das den Hauptteil des Events beherbergte. Die innovative Location steht für Dynamik, Fortschritt und Begegnung – Werte, die auch für das Thema generationenübergreifender Zusammenarbeit wichtig sind.
Im Zentrum des Abends stand der Vortrag (mit anschließendem Workshop) des renommierten Jugendforschers und Arbeitgeber-Coaches Simon Schnetzer. Mit seinen fundierten Einblicken in die Bedürfnisse und Erwartungen der verschiedenen Generationen am Arbeitsplatz lieferte Schnetzer den Unternehmern wertvolle Impulse für den Umgang mit der Vielfalt im eigenen Betrieb. Sein Fokus lag darauf, wie Unternehmen eine Arbeitskultur schaffen können, die sowohl die jüngere als auch die ältere Generation gleichermaßen anspricht und fördert.
„Die Generationen Y und Z bringen neue Ansprüche an Flexibilität und Sinnhaftigkeit der Arbeit mit, während erfahrenere Mitarbeiter auf Beständigkeit und Expertise setzen“, betonte Schnetzer. Sein Workshop half den Teilnehmern, praxisorientierte Lösungsansätze zu entwickeln, um eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt zu fördern und die Stärken beider Seiten optimal zu nutzen.
In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, eine Kultur des Miteinanders über Generationen hinweg zu pflegen. Der Generationen-Mix bietet enorme Potenziale, wenn es gelingt, die Kompetenzen und Erwartungen der unterschiedlichen Altersgruppen zu vereinen. Schnetzer ging in seinem Vortrag darauf ein, wie die gezielte Förderung des Wissensaustauschs zwischen älteren und jüngeren Mitarbeitern die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit eines Unternehmens steigern kann.
Ein Blick in die Zukunft
Der Wirtschaftsempfang zeigte einmal mehr, wie wichtig der Austausch zwischen Unternehmen, Experten und Entscheidungsträgern in der Region ist. Die Teilnehmer konnten nicht nur neue Erkenntnisse gewinnen, sondern auch wertvolle Kontakte knüpfen und Ideen für die zukünftige Ausrichtung ihrer Betriebe mitnehmen.
Die Wahl des Ochsenkopfs als Veranstaltungsort setzte dabei ein klares Zeichen: Die Kombination aus Tradition und Innovation, aus Natur und Moderne, soll auch die Unternehmenskultur der Region prägen. Der generationenübergreifende Ansatz bietet hierbei eine Chance, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen und das unternehmerische Miteinander nachhaltig zu stärken.
Der Abend endete in angeregten Gesprächen und Netzwerken – ein Erfolg für alle Beteiligten und ein vielversprechender Ausblick auf die kommenden Jahre des wirtschaftlichen Austauschs in Stadt und Landkreis Bayreuth.
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