Tourismus, Mobilität, Bildung und Nachhaltigkeit – diese Themen standen 2023 weit oben auf der Agenda des Landkreises Bayreuth. Im Mittelpunkt stand dabei ein Ereignis, auf das viele Bürgerinnen und Bürger des Landkreises schon einige Zeit hingefiebert haben: die Erneuerung der Ochsenkopf-Seilbahn. Auf der Nordseite wurde dieses Projekt am 22. Dezember im Beisein des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder mit einer feierlichen Einweihung abgeschlossen – in einer rekordverdächtigen Bauzeit von nur neun Monaten. 2024 soll die Südseite folgen.
Fortschritte machten die Verantwortlichen 2023 auch an der Therme Obernsees. Nach zeitintensiven Tiefbauarbeiten hat Landrat Florian Wiedemann das Ziel, Bauabschnitt 1 Ende 2024 abzuschließen. Was dabei entstehen soll: ein neuer Kinder- und Ruhebereich sowie ein umgestalteter Eingangsbereich mit dem ersten Besucher-Informationszentrum der Fränkischen Schweiz.
Schaffung von Schnellbuslinien
Doch nicht nur über den Tourismus wurde geredet, als Landrat Wiedemann und Daniel Frieß, Leitender Verwaltungsdirektor, am Montag im Bayreuther Landratsamt den 86-seitigen Jahresbericht vorstellten. Die Ausweitung des Mobilitätsangebots gilt ebenso als eines der großen Ziele des Landkreises. „Hier haben wir mit dem Bürgerbus Fichtelgebirge eine wichtige Achse erschlossen, welche die Gemeinden Bischofsgrün, Fichtelberg, Gefrees, Mehlmeisel und Warmensteinach umfasst. Auch beim 30-Minuten-Takt sind wir mit der Ausweitung unseres Angebots vorangekommen, indem wir die Gemeinde Heinersreuth mit in das Mobilitätsangebot integriert haben“, betonte Wiedemann. Ziele für 2024 seien die Schaffung von Schnellbuslinien im Fichtelgebirge sowie im Raum Hollfeld und der weitere Ausbau des 30-Minuten-Takts auf der Achse Bindlach/Goldkronach.
Einen Meilenstein im Bereich der Bildung haben die Verantwortlichen in Hollfeld erreicht: Mit dem Neubau des MINT-Gebäudes an der Gesamtschule finden die Schülerinnen und Schülern in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik künftig modernste Gegebenheiten vor. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für Mitte 2025 geplant. Bereits Ende 2024 soll außerdem die Generalsanierung an der Johannes-Kepler-Realschule in Bayreuth abgeschlossen sein.
„Natürlich blicken wir bei der Bewältigung unserer Aufgaben auch auf unsere Klimabilanz. Als Landratsamt nachhaltig zu agieren, ist uns ein großes Anliegen“, sagte Wiedemann vor den Medienvertreterinnen und Medienvertretern. Und damit verwies der Landrat auf den hauseigenen Fuhrpark des Landratsamts, der zu großen Teilen auf vollelektrische Autos umgestellt wurde. Diese werden künftig mit dem Strom der Photovoltaik-Anlage beladen, die 2024 auf dem Dach des Landratsamts installiert wird. Wiedemann: „Das ist ein Kreislauf, wie er sein soll!“
Bewältigung der Flüchtlingssituation
Neben all diesen Projekten war im Landratsamt Bayreuth noch ein Thema allgegenwärtig: die Bewältigung der Flüchtlingssituation als Folge der Kriege in der Ukraine und Nahost. Insgesamt 1.516 Flüchtlinge aus der Ukraine wurden im Landkreis aufgenommen, zudem muss die Unterbringung von 708 Asylbewerbern (Stand: 01.02.24) gestemmt werden. Aufgabe des Landkreises sei es, die Geflüchteten anständig unterzubringen und zu integrieren, so Wiedemann. „2023 haben wir mit einem engagierten Team eine ganze Reihe neuer Unterkünfte belegen können, die Flüchtlingszahlen werden aber nicht von heute auf morgen abreißen. Hier sind wir weiter gefordert.“
Im Jahresbericht 2023 finden sich noch viele weitere Themen beispielsweise zu den Bereichen Wirtschaft und Bau. So sind auch der erste gemeinsame Wirtschaftsempfang von Stadt und Landkreis Bayreuth oder die Fertigstellung der Außenanlagen der Jugendstätte Haidenaab als bedeutende Projekte zu nennen.
Jahresbericht online verfügbar
Den gesamten Jahresbericht 2023 gibt es im Web unter Jahresberichte
Auf den Fotos (1 und 2): Landrat Florian Wiedemann (links) und Daniel Frieß, Leitender Verwaltungsdirektor und Stellvertreter des Landrats im Amt, präsentieren den Jahresbericht 2023.