23.12.2016

Weihnachts- und Neujahrsgruß des Landrats

Landrat Hermann Hübner überreicht Spenden

Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,

„Die Zeit sind wir. Sind wir gut, ist die Zeit gut“, so hatten es die Benediktinermönche des fränkischen Klosters Münsterschwarzach einmal als Jahresmotto formuliert. Nachdenklich macht dieser Leitspruch gerade zum Ausklang eines Jahres. Ist unsere Zeit eine gute Zeit oder stimmt es, dass Neid, Streit und Missstimmungen in der „großen Politik“, aber auch im kommunalen Bereich wieder die Oberhand gewinnen? Manchmal scheint es, die Zeit würde sich zurückdrehen. Zumindest in Europa waren wir schon einmal viel weiter.

Das Jahr 2016 hat uns Freude und Erfolge beschert – eine Landesgartenschau mit vielen fröhlichen und farbenfrohen Darstellungen unserer Region am Mainauenhof, gute wirtschaftliche Ergebnisse für Landwirtschaft, Handwerk und Mittelstand, großes Engagement im Landkreis für Schwächere und hilfebedürftige Flüchtlinge. 2016 hat uns aber auch erschüttert und gezeigt, dass sich Kriege und Terroranschläge nicht nur in weiter Ferne abspielen, sondern dass längst mitten unter uns Attentate in sinnloser Brutalität gegen unsere Freiheit, unseren Glauben und unsere Werte verübt werden.

Besinnen wir uns deshalb umso mehr auf unseren „Heimvorteil“, den wir im demokratischen Miteinander in unserem Land, in den Städten, Märkten und Gemeinden haben. Schließlich sind mit einer großen Kultur der Solidarität und Hilfsbereitschaft, getragen vom Ehrenamt, in über 70 Jahren Grundlagen für Frieden, Freiheit und Wohlstand geschaffen worden. Diese Werte müssen festes Fundament für die Gestaltung der Zukunft in unserem Land und in unserem Landkreis bleiben.

Die Weihnachtsgeschichte ist aufgeschlagen und fordert uns. Sie kann nicht gelassen nacherzählt werden. Sie ist nicht fern und nicht uralt. Sie ist aktuell und immer wieder als unsere Geschichte zu erkennen. Verschieden im Glauben und im Denken, arm oder reich lässt der Blick nach Bethlehem erkennen und erfahren, dass menschlicher Umgang nur im Respekt voreinander, nur im heilenden Ausgleich untereinander möglich ist.

Ilse Aichinger berichtet in ihrem Roman „Die größere Hoffnung“ von einem Krippenspiel, das von Kindern während des 2. Weltkrieges auf einem Dachboden aufgeführt wird: Sie spielen inmitten von Bombenhagel, Not, Elend und Tod das Spiel von der Welt, von Krieg und Frieden, von der Herbergssuche, von den Königen und der Flucht.

Setzen wir wie diese Kinder Zeichen im Namen des Gotteskindes, damit wir die weihnachtliche Botschaft als eine Chance für das Zerreißen verdunkelnder Lebensvorhänge erfahren dürfen und das Licht der Ankunft sichtbar werden kann.

Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und zufriedenes neues Jahr.

Ihr

Hermann Hübner
Landrat des Landkreises Bayreuth




Bilder: Landrat Hermann Hübner hat es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, Spenden an Organisationen zu leisten, die sich um die bedürftigen Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Bayreuth kümmern. So übergab er an Ingrid Amschler vom Nordbayerischen Kurier 800 Euro ("Menschen in Not"), an Thomas Knauber von den Nordbayerischen Nachrichten 500 Euro ("Schmücken und Helfen") sowie an Tamara Bauer von Radio Mainwelle 400 Euro ("Wir schenken Weihnachten").


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